ÖIAT Research

Das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) setzt sich seit mehr als 20 Jahren für einen kompetenten, sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien ein. Gemeinsam mit Partnern forschen wir zu aktuellen Themen aus der digitalen Welt. Auf dieser Seite geben wir einen Einblick in vergangene und aktuelle Forschungsprojekte

KOSOH - KOnsumentInnenSchutz im Online-Handel


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Österreichisches Institut für Angewandte Telekommunikation (ÖIAT)

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2018/092020/08
Betrug Betrugsdetektion Künstliche Intelligenz Online-Shopping

Ziel des KOSOH Projektes ist es das intrinsische Wissen der Fachexperten des ÖIAT in der manuellen Erkennung von Fake-Shops durch einen strukturierten Prozess zu fassen und mit Hilfe von technisch-wissenschaftlichen Methoden aus den Bereichen des Machine-Learning mit Neuronalen Netzen zur automatischen Klassifizierung von Webseiten auf Grund der Ähnlichkeit ihrer Sourcecode Merkmale (CSS, DOM, Javascript, referenzierte Medien, usw) sowie durch Verfahren der automatischen Identifikation von Gütesiegeln durch Bildanalyseverfahren, verstärkt zu automatisieren.


Online-Shopping ist völlig alltäglich geworden. Aber auch die Abzocke von Konsument:innen über gefälschte Markenshops mit Schleuderpreisen und betrügertische Online-Shops, sogenannte „Fake-Shops“, sind ein rasant wachsendes Cyberkriminalitätsdelikt. Alleine 440 Tausend Euro betrug der Schaden eines einzigen Münchners der über 21 Online-Shops etwa 750 populäre Produkte wie Kaffeemaschinen, Handys und Spielkonsolen anbot, die jedoch nie geliefert wurden. 

Gefälschte Verkaufsplattformen, die neben traditionellen Markenartikeln, vorrangig auch auf den Betrug mit digitale Angebote (wie z.B. Routenplaner, Streamingangebote) abzielen, sind für wenig versierte Online-Konsument:innen (wie z.B. Senior:innen) jedoch nur schwer zu enttarnen. Da die Durchsetzung von Konsumentenrechten gegenüber den Betrügern meist unmöglich ist, ist es umso wichtiger, erst gar nicht darauf herein zu fallen. 

Seit Juli 2013 bietet der Internet Ombudsmann ein praxisnahes Präventionsangebot. Auf Watchlist Internet erhalten Konsument:innen regelmäßig aktualisierte Informationen, Warnungen und Tipps rund um das Thema Online-Betrug und es wird eine Domainliste mit betrügerischen Online-Shops gewartet. Alleine 150 Online-Shops gehen hier pro Woche zur manuellen Überprüfung ein. Eines der größten Probleme mit Fake-Shops ist, dass diese, sobald sie bekannt sind, sehr schnell vom Netz verschwinden und in leicht abgewandelter Form, sowie unter neuen Domains, erneut online gestellt werden. Oftmals sind dutzende oder mehr dieser Kopien zur selben Zeit online. Aus diesem Grund ist es entscheidend, rasch zu handeln! 

Ziel des KOSOH Projektes ist es das intrinsische Wissen der Fachexperten des ÖIAT in der manuellen Erkennung von Fake-Shops durch einen strukturierten Prozess zu fassen und mit Hilfe von technisch-wissenschaftlichen Methoden aus den Bereichen des Machine-Learning mit Neuronalen Netzen zur automatischen Klassifizierung von Webseiten auf Grund der Ähnlichkeit ihrer Sourcecode Merkmale (CSS, DOM, Javascript, referenzierte Medien, usw), sowie durch Verfahren der automatischen Identifikation von Gütesiegeln durch Bildanalyseverfahren, verstärkt zu automatisieren. 

Das in KOSOH trainierte Modell der Fake-Shop-Measures ermöglicht eine Ähnlichkeits- und Risikoeinschätzung beliebiger Webseiten und wird als Browser-Plugin zum Schutz der Österreichischen Konsument:innen bereitgestellt. Ein zentraler Bestandteil des Projektes nimmt die abschließende Evaluierung des erprobten Ansatzes ein. In einem Bericht wird das Themenfeld der Fake-Shop Bekämpfung inhaltlich aufbereitet, Aussagen über die Qualität, Zuverlässigkeit und Shortcomings des gezeigten Modells getroffen, identifizierte Problemfelder erörtert und ein Maßnahmenkatalog mit Handlungsempfehlung für politische Entscheidungsträger abgeleitet.

Das Projekt wird im Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS des Bundesministeriums für Finanzen finanziert.