Die unsichere Wissenslage um Dynamic und Personal Pricing-Methoden zählt zu einem wichtigen Unsicherheitsfaktor im E-Commerce und bremst damit die weitere positive Entwicklung des Online-Shopping. Einerseits tangiert die datenbasierte Preisgestaltung europäische Rechtsgrundlagen im Datenschutz und fallweise auch die Forderung nach Diskriminierungsfreiheit. Andererseits provozieren die größeren technischen Möglichkeiten mächtiger Online-Plattformen bei der Erhebung von Kundendaten zum Langzeit-Kaufverhalten im Netz unfaire Marktverhältnisse gegenüber kleineren Online-Händlern, was auch zur Verunsicherung bei Konsument:innen führen kann.
In bisheriger Ermangelung eines strukturierten, kontinuierlichen Monitorings dynamischer und personifizierter Preisgestaltungtaktiken gibt es derzeit wenige verlässliche Erkenntnisse zur Kundenakzeptanz dieser datenbasierten Pricing-Methoden. Existierende Preisvergleichsportale sind mit ihrer Beschränkung auf den Einsatz klassischen Web-Crawlings nicht geeignet, fundierte Aussagen zu treffen.
Gemeinsam mit dem AIT entwickelt das ÖIAT daher ein Monitoring-Tool, dass von jeder und jedem privat genutzt werden kann, um Preisentwicklungen zu beobachten. Die erhobenen Daten aus dem systematischen Monitoring von datenbasierten Preisgestaltungspraktiken der E-Commerce-Anbieter fließen in eine Studie ein, deren Ergebnisse für größere Transparenz auf Konsument:innenseite, mehr Chancengleichheit für kleine E-Commerce Anbieter und für ein evidenzbasiertes Policy-Making sorgen.