Unter Dropshipping-Händlern werden Online-Shops verstanden, die mit einem Logistik-Modell arbeiten, bei dem der Online-Händler die Bestellung entgegennimmt, die Produkte aber von einem Großhändler oder direkt vom Hersteller an die Kund:innen verschickt werden - ohne weitere Involvierung des Händlers. Dropshipping ist ein legitimes und zunehmend verbreitetes Logistik-Modell, das dem Händler viel Zeit und Geld sparen kann.
Gleichzeitig ist Dropshopping in das Blickfeld des Konsumentenschutzes geraten, weil weniger seriöse Online-Händler, die vermutlich der Verlockung des angeblich schnell verdienten Geldes im E-Commerce folgen, sich diesen Modells bedienen. Immer wieder wird Dropshipping auf Social Media als einmalige Chance auf schnell verdientes großes Geld beworben. Im E-Commerce-Bereich teils völlig unerfahrene Personen lassen sich daraufhin auf teure Coachings ein, in denen der Aufbau und Betrieb eines funktionierenden Dropshipping-Business als einfaches Unterfangen verkauft wird. Konsumentenschutzrechtliche Vorgaben und die Sicherstellung eines adäquaten Kundenservice werden dabei häufig ignoriert - und Beschwerden vonseiten der Konsument:innen häufen sich. Einige der Hauptgründe dieser Beschwerden:
- Probleme bei der Inanspruchnahme des Rücktrittsrechts
- Lieferung von minderwertigen Waren
- Lange Lieferzeiten
- Unerwartete Zollkosten
- Verweigerung gesetzlicher Ansprüche wie der Gewährleistung
- Geringe Service-Orientierung oder fehlende Erreichbarkeit
Um fundiertes Wissen zu Dropshippern in Österreich und Deutschland zu erhalten, werden Testbestellungen durchgeführt. Dabei wurden bei allen Anbietern unter anderem AGB, Impressum, Widerrufsbedingungen, Versandinformationen und Lieferzeitangaben hinsichtlich etwaiger Auffälligkeiten analysiert. Weiters erfolgte bei jeder der Bestellungen ein Widerruf, um auch den gesamten Widerrufsprozess bewerten zu können. Die Ergebnisse wurde in einer Studie aufbereitet.