Bewertungsplattformen spielen bei Kaufentscheidungen von Konsumentinnen und Konsumenten eine wachsende Rolle. In Zeiten von Facebook-Likes und Instagram-Herzen sind Kundenbewertungen neben dem Preis zu einem der wichtigsten Entscheidungskriterium beim Online-Shopping geworden. Sie dienen Konsumentinnen und Konsumenten als wichtiger Anhaltspunkt für die Qualität und Vertrauenswürdigkeit eines Produkts oder einer Dienstleistung. Produkte und Angebote, zu denen sich keine Bewertungen im Netz finden lassen, erwecken Misstrauen, weil sich dahinter auch eine Internetfalle verbergen könnte. Den Bewertungen anderer Nutzerinnen und Nutzer wird hingegen Vertrauen geschenkt, weil solche Bewertungen Erfahrungen aus erster Hand vorspiegeln und Authentizität vermitteln.
Doch bei der Nutzung von Bewertungsplattformen können unterschiedliche Probleme auftreten. Eine online abgegebene Bewertung ist in aller Regel eine öffentliche Behauptung, die von tausenden und abertausenden Personen gelesen wird oder zumindest gelesen werden kann. Soweit nicht nur ein Produkt, sondern eine
Person oder deren Dienstleistung bewertet wird, können durch eine Bewertung die Persönlichkeitsrechte einer Person verletzt werden. Eine unbedachte Äußerung, eine untergriffige Bewertung oder ein übertriebener und teilweise vielleicht erfundener Erfahrungsbericht kann daher leicht die Grenze zur
Rechtswidrigkeit überschreiten und teure Abmahnschreiben von Rechtsanwaltskanzleien und sogar Gerichtsverfahren zur Folge haben.
Das Projekt wirft einen Blick auf den rechtlichen Status quo und gibt einen Ausblick auf neue rechtliche Regelungen im Zusammenhang mit Bewertungsplattformen. Gleichzeitig werden den Konsument:innen praktische Tipps in die Hand gegeben, in denen u.a. folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie können vertrauenswürdige Bewertungsplattformen erkannt werden?
- Worauf muss bei der Abgabe einer Bewertung geachtet werden?
- Müssen negative Bewertungen auf Aufforderung eines Unternehmens entfernt werden?
- Welche Folgen könnten überzogene Bewertungen für Konsument:innen haben?